Krõõt-Kärt Kaev (*1992) lernte am Musikgymnasium Tallinn sowie an der Georg Otsa Musikschule und begann danach das Studium der Komposition an der Estnischen Akademie für Musik und Theater bei Galina Grigorjeva. Sie setzte ihr Studium in Hannover fort an der Hochschule für Musik, Theater und Medien bei Professor Ming Tsao, Gordon Williamson, Daniel Moreira und Joachim Heintz. Sie schloss es ab mit einem Bachelor in Instrumentaler und Elektroakustischer Komposition. Derzeit studiert sie im Masterprogramm an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz bei Professor Franck Bedrossian. Für ihre Kompositionen leiht Krõõt-Kärt Kaev Fragmente aus dem Kanon der klassischen und der populären Musik, dringt vor zu deren Bedeutung, verschleiert sie und stellt sie in den Kontext eines neuen Ausdrucks. Sie bringt den Diskurs in Schwingung, indem sie die Erinnerungen an die Fragmente des Kanons dekonstruiert. Neue Hörerlebnisse erschafft sie durch das Halluzinieren von musikalischen Strukturen. Krõõt-Kärt Kaev hat unter anderem mit dem Ensemble Musikfabrik, EXAUDI, Ictus, Tampere Cappella, Multilatérale und den Neuen Vocalsolisten Stuttgart zusammengearbeitet. Sie hat Meisterkurse besucht bei Bent Sørensen, Stefan Prins, Frédéric Durieux, Francesco Filidei, Ivan Fedele, Rebecca Saunders, Alberto Posadas, Dimitri Papageorgiu, Dieter Amman, Jörg Birkenkötter, Chiyoko Szlavnics, Marco Momi, Sven-David Sandström, Michael Harenberg, Joachim Hespos, Marco Ciciliani, Simon Steen-Andersen, Clara Iannotta, Aurélien Dumont und Jean-Luc Hervé. Ihr Stück "Glimpses" (2021) für sechs Stimmen, Cimbalom und Kassettenrecorder erhielt eine besondere Erwähnung beim LHV uue heliloomingu-Preis (Jährlicher Wettbewerb für neue Kompositionen) 2022 in Tallinn und wurde ausgewählt, Estland beim Ung Nordisk Musik Festival 2023 in Oslo zu vertreten.